Leben für die Musik

In Kroatien geboren und aufgewachsen, wurde Miljenko Turks Leidenschaft für Musik und Gesang schon früh erkannt und gefördert. So spielte er bereits als kleines Kind am heimischen Klavier.

Es folgten der Besuch der Grundschule für Musik und Kunst in seiner Heimatstadt Čakovec und des Musikgymnasiums in Varaždin, das er als einer der Besten seiner Klasse abschloss.

Einer seiner dortigen Lehrerinnen ist es zu verdanken, dass Miljenko Turk sich nach dem Gymnasium an der Universität für Musik und darstellenden Kunst in Graz einschrieb. Diese Lehrerin riet ihm nämlich, Kroatien zu verlassen und eine musikalische Hochschulausbildung im Ausland abzuschließen. Der exzellente Ruf der Musikhochschule Graz wie auch die Nähe zu seiner geliebten Heimat machten ihm die Entscheidung leicht, sich in Graz einzuschreiben.

Zu Beginn seines Studiums sprach Miljenko Turk sehr wenig deutsch und überstand das Vorsingen nur aufgrund seiner gesanglichen und musikalischen Leistungen sowie dem Versprechen, deutsch zu lernen. Dank seiner ausgeprägten autodidaktischen Fähigkeiten konnte er die deutsche Sprache jedoch schnell und weitestgehend selbständig erlernen. Heute spricht Miljenko Turk deutsch ebenso souverän wie seine Muttersprache kroatisch. Überdies spricht er noch englisch, italienisch, russisch und japanisch.

Nach dem Abschluss seines Gesangsstudiums in Graz vervollständigte Miljenko Turk seine Studien bei Hans Sotin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.

Köln ist seine zweite Heimat geworden, sowie beruflich als auch privat. Schon während seines Studiums in Köln war er Mitglied des Kölner Opernstudios und des Ensembles der Oper Köln, dem er nach wie vor angehört.

Am 22.05.2022 wurde Miljenko Turk in Würdigung und Ehrung seiner gesanglichen und darstellerischen Leistungen sowie aufgrund seiner Verdienste für die Oper Köln durch die Stadt Köln zum Kammersänger der Stadt Köln ernannt. Bereits 2006 wurde Miljenko Turk in Ehrung seiner zahlreichen Erfolge und Leistungen der Offenbach-Preis verliehen.

2004 debütierte er an der Dresdner Semperoper und bei den Bayreuther Festspielen.

Es folgten Engagements bei den Salzburger, Bayreuther und Eutiner Festspielen, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, beim Styriarte Festival in Graz, beim Festival Maggio Musicale in Florenz, beim Garsington Opernfestival in Buckinghamshire, am Théâtre des Champs-Elysées Paris, an der Opéra Bastille Paris, an der Opéra National du Rhin Strasbourg, am Kroatischen Nationaltheater in Zagreb, an der Volksoper Wien, an den Staatsopern Berlin und Stuttgart, an der Staatsoperette Dresden, den Opern in Leipzig und Rostock sowie am E.T.A. Hoffmann Theater in Bamberg.

Auch gastierte Miljenko Turk mit großem Erfolg im Rahmen des Oman-Gastspiels der Oper Köln im Royal Opera House Muscat. Weitere Gastspiele führten ihn mit der Oper Köln zum Festival Berlioz in La Côte-Saint-André und mit der Volksoper Wien an das Tōkyō Bunka Kaikan.

Miljenko Turk verfügt auch über ein breit gefächertes Konzertrepertoire. So war er mehrmals in der Kölner Philharmonie, im Münchner Gasteig und in der Düsseldorfer Tonhalle zu erleben. Er gastierte mit dem Radio Filharmonisch Orkest am Concertgebouw Amsterdam sowie mit dem Gürzenich-Orchester in der Philharmonie de Paris und wirkte bei der Uraufführung von Torsten Raschs »Orchesterlied« nach einem Text von Thomas Brasch in der Fruchthalle in Kaiserslautern mit. Gemeinsam mit dem NDR Sinfonieorchester war er zu Gast in der Laeiszhalle in Hamburg. Mit Maestro Francois-Xavier Roth und dem Les Siécles Orchester war er im Rahmen der Berliner Festspiele 2021 in der Berliner Philharmonie zu erleben. Außerdem sang Miljenko Turk an der Oper Frankfurt/Main, für die Tongyeong International Music Foundation in Südkorea, im Theater Freiburg, im Staatstheater Darmstadt, in einer Produktion des Teatro della Scala im Pirelli Hangar Bicocca Mailand und beim Jennersdorf Festivalsommer (jOpera) im Burgenland. Mit Maestro Valery Gergiev und den Münchner Philharmonikern war Miljenko Turk in einer konzertanten Inszenierung von Wagners Tristan und Isolde (2.Aufzug)  wieder im Münchner Gasteig, im Festspielhaus Baden Baden und in der Elbphilharmonie Hamburg zu erleben.

Seine Liebe gilt auch dem Lied (u.a. war er Meisterschüler von Fischer-Dieskau) und Chancon sowie den Opern der Modernen. Nach Auftritten an den Opern Köln und Heidelberg, der Dresdner Semperoper, im Concertgebouw Amsterdam, im Mousonturm Frankfurt, beim Tongyeong Music Festival und nach Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern mit Wolfgang Rihms Jakob Lenz und Die Eroberung von Mexiko, Peter Ruzickas Celan und Benjamin, Johannes Maria Stauds Die Antilope, Bernd Alois Zimmermanns Die Soldaten, Mauricio Kagels Mare Nostrum, Iannis Xenakis Kassandra, I-Sang Yuns Der Traum des Liu-Tung sowie Salvatore Sciarrinos Quaderno di strada (12 canti e un proverbio per baritono e strumenti) hat er sich längst als Experte der Opern der Modernen etabliert.

Miljenko Turk engagiert sich in unterschiedlichen Projekten für die Verbreitung von Musik durch direkten Kontakt zu Schülerinnen und Schülern und freut sich über junges Publikum. Als geschätzter Dozent für Gesang gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen an junge Sängerinnen und Sänger weiter. Seine Expertise ist auch als Jurymitglied gefragt.

IT NEVER ENDS – Passion never dies. It grows stronger every day.